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KOReader: Bücher mit Calibre übertragen

Inhalt

Calibre ist der de-facto Standard wenn es um die Verwaltung der eigenen E-Book-Sammlung geht. Und natürlich eignet es sich hervorragend, die Bücher auch auf den mit dem KOReader ausgestatetten E-Reader zu übertragen. Tatsächlich gibt es mehrere Möglichkeiten:

  • Übertragung über USB-Kabel
  • Drahtlose Übertragung („Drahtlose Verbindung“)
  • Abrufen der Bücher über OPDS (ebenfalls drahtlos)

Übertragung per USB-Kabel

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Erweiterungen deaktivieren
Mindestens bei Tolino/Kobo-Geräten empfehle ich, vorab die entsprechenden gerätespezifischen Erweiterungen zu deaktivieren. Denn etwa bei den Kobo-Geräten sorgen die Erweiterungen dafür, dass die übertragenen E-Books in die Gerätedatenbank eingepflegt werden. Da die Bücher (jedenfalls in meinem Setup) nur für den KOReader gedacht sind, möchte man genau das natürlich vermeiden. In Calibre kann man diese Erweiterungen aber ganz einfach über EinstellungenErweiterungen deaktivieren. Bei PocketBook-Geräten ist das nicht nötig, da hier eine Trennung zwischen PocketBook- und KOReader-Inhalten meines Wissens nach auch gar nicht möglich ist.

Um über USB eine Verbindung zum KOReader herzustellen verwende ich daher in Calibre meist den Menüpunkt Mit Ordner verbinden. Das lässt alles gerätespezifische beiseite. Das Vorgehen ist also:

Mit Ordner verbinden:right::img-medium
Mit Ordner verbinden

  1. Den E-Reader mit dem PC verbinden.
  2. In der KOReader-Abfrage Teilen antippen.
  3. Am PC das Laufwerk einbinden.
  4. In Calibre Mit Ordner verbinden auswählen, und im eingebundenen Laufwerk den Ordner auswählen, in dem die E-Books für den KOReader gespeichert werden sollen (in meinem Fall ist das ko_books).

Jetzt kann man loslegen und die gewünschten E-Books transferieren. Doch wie genau werden diese eigentlich abgelegt? Das lässt sich natürlich calibreseitig einstellen, und zwar in der Erweiterung Folder Device Interface. Standardmäßig lautet die Speichervorlage {autor_sort}/{title} - {authors}, d. h. Calibre legt die E-Books in einem Autoren-Unterordner ab und benennt die Datei nach Titel und Autor. Wer diese Unterordner nicht haben möchte, könnte also einfach den {author_sort/}-Teil aus der Speichervorlage entfernen, sodass alles im Hauptverzeichnis liegt. Bei nur wenigen E-Books ist das sicherlich keine schlechte Idee. Da ich gerne etwas mehr E-Books auf dem Gerät ablege, habe ich mich für eine Speichervorlage entschieden, die Genre- und Autoren-Ordner verwendet. Außerdem wird in den Dateinamen ggf. noch der Serientitel und -index des E-Books eingebaut: {tags}/{author_sort}/{series}{series_index:0>2s| | - }{title}. Die eigenen Vorlieben lassen hier sicherlich verwirklichen.

Erweiterung: Folder Device Interface
Erweiterung: Folder Device Interface

Drahtlose Verbindung

Drahtlose Verbindung starten:right::img-medium
Für die drahtlose Verbindung müssen sich der Calibre-PC sowie der E-Reader im selben WLAN-Netz befinden. In Calibre startet man die Drahtlose Verbindung über das Menü Drahtlose Verbindung starten (Abbildung 4) und gibt in dem Dialog ggf. noch ein Passwort an (Abbildung 5).

Was das Ablegen der Dateien anbelangt, so gilt das gleiche wie bei der Übertragung per USB; auch bei der drahtlosen Verbindung verwendet Calibre eine Speichervorlage. Diese kann ebenfalls über EinstellungenErweiterungen konfiguriert werden, und zwar über die Erweiterung Smart Device App Interface. Hier habe ich einfach dieselbe Speichervorlage wie bei dem Folder Device Interface eingetragen (Abbildung 5).

Smart Device Interface
Smart Device Interface

Im KOReader öffnet man nun das obere Menü und wählt WerkzeugsymbolCalibre. Hier können noch Drahtlos Einstellungen wie etwa das Eingangsverzeichnis festgelegt werden. Über Verbinden wird die Verbinung zu Calibre hergestellt. Die verfügbare Calibre-Instanz im WLAN-Netz sollte eigentlich automatisch gefunden werden. Hin und wieder hat das bei mir nicht (mehr) geklappt; ein Neu-Starten des KOReaders hat dann jedoch immer geholfen.

OPDS

Wer in seinem Netzwerk einen Calibre-Server (z. B. mittels Raspberry Pi) laufen hat, kann vom KOReader aus auch auf dessen OPDS-Schnittstelle zugreifen. Natürlich sollten auch andere OPDS-Server funktionieren; Calibre-Web würde mir noch einfallen. Öffnet man über das Lupensymbol des oberen Menüs den OPDS Katalog, kann man über das Plus-Symbol oben links einen neuen Eintrag mit den entsprechenden Serverdaten hinzufügen. Danach reicht ein Tippen auf den OPDS-Eintrag und die Verbindung wird aufgebaut.

Auf diese Art kann man bequem vom Sofa aus die Calibre-Bibliothek durchstöbern und sich die gewünschten E-Books auf den E-Reader herunterladen. Es wird jedoch nur die jeweilige Datei in das vorgegebene Verzeichnis kopiert. Automatisch erstellte Unterverzeichnisse und komplexe Dateiumbenennungen wie in den Calibre Speichervorlangen sind hier jedoch nicht möglich. Die Einsortierung in eine Verzeichnishierarchie muss ggf. händisch über den KOReader Dateimanager erfolgen.

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